Trainer für gerätegestütztes Krafttraining & Gesundheitstrainer

Ich bin in den letzten Wochen wieder ein Stück vorangekommen in Sachen Fitnesstrainer-A-Lizenz, denn es standen zwei weitere Lehrgänge an: der Trainer für gerätegestütztes Krafttraining und der Gesundheitstrainer. Beides sind Aufbaulehrgänge im Bereich Fitness/Individualtraining und setzen auf der Fitnesstrainer-B-Lizenz auf, die ich ja im Mai erfolgreich abgeschlossen habe.

Der Trainer für gerätegestütztes Krafttraining vertieft den Bereich Trainingssteuerung und –methoden, sodass man in der Lage ist, ein noch differenzierteres Krafttraining mit freien Gewichten, Maschinen und Seilzugübungen auf die Beine zu stellen. Die 3-tägige Präsenzphase für diesen Lehrgang war wieder ein Mix aus Theorie und Praxis, wobei ich sagen muss, dass ich aus dem Praxisteil am meisten mitgenommen habe. Die Theorie, die ich mir vorbereitend zur Präsenzphase über das Lehrgangsmaterial erarbeitet habe, hatte für mich auch nach der Präsenzphase nur ein paar wirklich ausschlaggebende Erkenntnisse:

  • Die umfassenden Möglichkeiten der Trainingsperiodisierung, also der zyklischen Gestaltung des Trainings.
    In der B-Lizenz haben wir nur die klassische lineare Periodisierung kennengelernt. Nun kamen die alternative lineare und die wellenförmige Periodisierung dazu, die v.a. für Fortgeschrittene mehr Möglichkeiten zur Leistungsverbesserung bieten.
  • Biomechanische Grundlagen, wie z.B. das Drehmoment sowie Widerstands- und Kraftkurven.
  • Die Übertragung der biomechanischen Grundlagen auf die verschiedenen Möglichkeiten des gerätegestützten Krafttrainings (freie Gewichte, Maschinen und Seilzugübungen) und welche Unterschiede sich daraus ergeben.

Aber: Auch mit scheinbar kleine Erkenntnisse können große Wirkung haben! Ich habe mich nämlich erst durch diesen Lehrgang selbst mehr mit Seil-/Kabelzugübungen beschäftigt, die ich bislang total vernachlässigt hatte, und sie in mein Training integriert. Um meine Kunden als Trainer umfassend betreuen zu können, muss ich die im Studio vorhandenen Möglichkeiten natürlich selbst ausprobiert haben – sonst weiß ich ja nicht, von was ich rede. Und mit den unterschiedlichen Möglichkeiten der Periodisierung kann man noch besser denjenigen Personen gerecht werden, die sich ein abwechslungsreicheres Training wünschen. Auch da werde ich in Zukunft mehr in meinem eigenen Training experimentieren.
In den Praxis-Einheiten konnten wir von der langjährigen Erfahrung unseres Referenten Ronny profitieren, der uns deutlich vor Augen geführt hat, worauf es bei der Arbeit als Trainer ankommt:

  • Den Kunden nicht mit Informationen überfrachten, sondern ihm die Informationen dann geben, wenn er sie sich auch wirklich merken kann.
  • Ein Auge fürs Detail bei der Übungsausführung entwickeln.
  • Tipps und Tricks, wie man beim Kunden die Körperwahrnehmung schulen kann und wie man Korrekturmaßnahmen vermittelt.
  • Methodische Übungsreihen zu entwickeln, um Kunden nach und nach an komplexere Übungen heranzuführen.

Er hat uns dazu angeregt, Übungen nicht einfach so hinzunehmen, sondern zu hinterfragen, was da denn gerade wirklich abläuft und worauf es ankommt. Er konnte dabei zwar ab und an ganz schön nervig sein, aber nur so wurden wir zum Mitdenken angeregt. Er war daran interessiert, dass wir verstehen, worauf es ankommt. Das war total super!

Entsprechend ging es bei der Präsenzphase für den Gesundheitstrainer letztes Wochenende weiter, denn auch dieser wurde von Ronny abgehalten. Schon bei der Vorbereitung auf die Präsenzphase habe ich gemerkt, dass es hier um ein ganz wichtiges Thema geht: Gesundheitssport bei internistischen bzw. orthopädischen Risikofaktoren und Krankheiten. Da wären z.B. Bluthochdruck, Adipositas, Osteoporose und muskuläre Dysbalancen zu nennen. Und mal ganz ehrlich: Fast alle Kunden im Fitnessstudio sind auf die eine oder andere Weise zumindest von Risikofaktoren betroffen – ob durch familiäre Vorbelastung oder unphysiologische Alltagsbelastungen hervorgerufen. Da schließe ich mich persönlich nicht aus. Bei vielen sind auch schon erste Anzeichen von Krankheiten zu erkennen, bei denen man auch mit Sport einen Beitrag zur Genesung leisten kann – solange man das Trainingsprogramm auf die entsprechenden Beschwerden anpasst.
Das war auch der Fokus dieses Lehrgangs: Neben den Grundlagen wie Ursachen und Symptome verschiedener Krankheitsbilder haben wir uns angeschaut, welche positiven Auswirkungen ein angepasstes Trainingsprogramm haben kann und worauf man ggf. achten muss. Bei einem Kunden mit Bluthochdruck sollte z.B. die Trainingsintensität für das Krafttraining sehr niedrig sein und mit einem Diabetiker sollte man vor Aufnahme des Trainings klären, dass seine Insulingabe entsprechend angepasst werden muss. Alles in allem ist es einfach nur erstaunlich, wie viel man mit Bewegung und der richtigen Ernährung in Sachen Gesundheit erreichen kann! Das war mir natürlich davor schon klar, aber jetzt ist es noch konkreter geworden.

Den Gesundheitstrainer habe ich am Sonntag direkt mit einer kurzen Prüfung abgeschlossen. Für den Trainer für gerätegestütztes Krafttraining steht noch eine Hausarbeit aus, an die ich mich ab Juli setzen werde. Das wichtigste ist aber, dass ich das Gelernte jetzt schon in der Praxis einsetzen kann und ich das Gefühl habe, dass ich meine Kunden im Fitnessstudio noch ein Stück besser betreuen kann.
Mit den BSA-Lehrgängen ist jetzt erstmal für ein paar Monate Pause. Da geht es im November mit dem Trainer für Cardiofitness weiter. In zwei Wochen werde ich aber am BodyPump-Instruktor-Lehrgang teilnehmen, worauf ich mich schon riesig freue. Ich nehme ja seit Jahren begeistert an BodyPump-Kursen teil und spiele schon seit langem mit dem Gedanken, die Instruktor-Lizenz zu erwerben. Alles weitere zu diesem Lehrgang erfahrt ihr natürlich auch.

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