NYC Teil 4 – Essen im Big Apple

Ich weiß, ich weiß: Meine NYC-Berichterstattung zieht sich etwas in die Länge – immerhin ist es schon einen Monat her, dass wir dort waren. Aber ihr habt bestimmt schon gemerkt, dass ich gerade eh nicht ganz so viele Posts veröffentliche wie vor dem Urlaub. Das alles hat seine Gründe, auf die ich in nächster Zeit noch eingehen werde.
Ich denke jedoch, dass es nie zu spät ist für einen Reisebericht – v.a., da ich ja schon ein paar geschrieben habe. Und jetzt könnt ihr euch zu Beginn des Wochenendes auf den abschließenden Bericht zu unserer New-York-Reise freuen. Oder habt ihr etwa gedacht, ich lasse den fast wichtigsten Teil unter den Tisch fallen? Ich rede natürlich vom Essen.

Ich hatte mich vor unserer Reise total darauf gefreut, auch etwas von der tollen Ernährungsszene mitzubekommen, wenn wir in New York sind – immerhin ist es ja DAS Mekka für alle, die sich mit gesunder Ernährung und aktuellen Ernährungstrends beschäftigen. Leider ist das irgendwie nicht so ganz passiert. Ich glaube, wir waren zu sehr damit beschäftigt, New York an sich zu entdecken, dass wir dafür keinen Kopf hatten. Ich hatte mir im Vorfeld sogar extra ein paar vegane Restaurants rausgesucht – und am Ende waren wir dann nur 2 Mal richtig essen und davon war nur ein Restaurant von meiner Liste. Es hat einfach oft nicht so ganz in unseren Tagesplan reingepasst, noch ewig weit wohin zu fahren, nur um in ein bestimmtes Restaurant zu gehen. Außerdem hatten wir ja mit dem Kühlschrank in unserem Hotelzimmer und Whole Foods in der Näher immer eine gute Alternative, die wir oft in Anspruch genommen haben.

Doch ist der erste Eindruck, den man in Manhattan in Sachen Ernährung bekommt, schon der, den man von den USA erwartet: Viele Straßenstände mit Hot Dogs, Fast Food, Sandwiches & Co. Darauf hatte ich mich eingestellt. Was ich nicht ganz so extrem erwartet hätte, sind die Preise für fertig zubereitete Lebensmittel wie eben Sandwiches (auf die man im Urlaub ja gerne mal zurückgreift), die man unter anderem in Supermärkten bekommt. Da lässt man locker 7 oder 8 Dollar für ein normal großes Sandwich liegen und das selbe muss man auch für z.B. einen Becher mit Joghurt, Obst und Müsli hinlegen. Da musste ich schon schwer schlucken. Ich denke aber, das wir das beste aus der Situation gemacht haben  – zumindest war die einzige Fast-Food-Kette, in der wir waren, Subways, welche ich nicht ganz so schlimm finde.

Flugzeug
Beginnen wir in Sachen Essen mir dem Anfang und dem Schluss unserer Reise: Dem Flugzeug. Ich muss sagen, dass ich da sehr positiv überrascht war! Ich hatte bei der Buchung das vegane/vegetarische Menü bestellt (auch wenn es als vegan bezeichnet wurde, so war es das an der einen oder anderen Stelle nicht ganz) und ich war darüber wirklich froh, da es mir um einiges besser gefallen hat, als die vegetarischen Optionen des “normalen” Essens.

Hinflug – Mittagessen: Polenta auf Gemüse mit Couscous-Salat (nur den Nachtisch habe ich nicht angerührt – das war so komisch glibberig).

Hinflug – Snack vor der Landung: Ein mit Tomate, Gurke und Salat belegtes Brot sowie ein kleiner Müsliriegel, welcher wirklich ganz gute Zutaten hatte.

 

Rückflug – Abendessen: Ein Curry-Gericht mit Quinoa-Salat und einem leckeren Keks.

 
 

Diese Menüoptionen waren nicht ganz so fettig wie das reguläre Essen und auch recht lecker für Flugzeugessen. Da tut sich also was!

Und natürlich – ein Muss auf Langstreckenflügen – immer viel Wasser und keinen Alkohol (auch wenn umsonst) trinken!

Frühstück
Der größte Segen war wirklich der Mini-Kühlschrank, den wir uns für pauschal $20 im Hotel mieten konnten. Dadurch konnten wir uns nämlich immer ein Hotelzimmerfrühstück machen, das aus Joghurt, Müsli, Nussbutter, Banane und O-Saft bestand.

Wie in eigentlich jedem Hotel in NYC ist im Zimmerpreis kein Frühstück inbegriffen und das Frühstück, das im Hotel angeboten wurde, war echt sehr teuer. Trotzdem gehe ich einfach ungern ohne was im Bauch aus dem Haus. Für uns war dieses “einfache” Frühstück total in Ordnung und wir hatten gar nicht das Bedürfnis, groß was anderes zu essen. Die Schüsseln hatten wir von zuhause mitgenommen, da wir auf der Hinreise jeder ein Übernacht-Müsli zum Frühstück dabei hatten (wir mussten ja früh los und hatten die Zugfahrt fürs Frühstück genutzt). Das Plastikbesteck haben wir bei Whole Foods mitgenommen.

Den morgendlichen Kaffee haben wir uns immer bei Starbucks geholt, wenn wir uns nach dem Frühstück auf den Weg gemacht hatten. Der nächste Starbucks war 2 Häuser neben dem Hotel auf dem Weg zur Metro-Station. Auch hier hatten wir wahnsinniges Glück, denn Starbucks hatte zu dieser Zeit eine “Treat Receipt”-Aktion:

TreatReceipt

So haben wir unseren Nachmittagsfrappuccino/-Iced-Coffee zu einem super Preis bekommen und min. die Hälfte zum Normalpreis gespart. Der Schwabe in mir hat Freudensprünge gemacht! Und wir waren oft froh um die kleine Pause im kühlen Starbucks, wenn wir davor schon einige Stunden unterwegs waren.

Verpflegung unterwegs
Natürlich bin ich auch in NYC nicht ohne Snacks aus dem Haus gegangen. Dafür haben wir uns immer etwas Obst, Nüsse/Studentenfutter und Müsliriegel besorgt, was dann morgens in unsere Taschen kam. Genauso haben wir es mit dem Trinken gemacht: Wir haben uns die großen 1-Gallone-Wasserflaschen besorgt und in kleinere Flaschen umgefüllt, damit zumindest eine “Grundversorgung” mit Wasser sichergestellt war.
Unsere Snacks, v.a. die Nüsse, haben wir aber auch gerne mit den Eichhörnchen im Battery Park am Südzipfel Manhattans geteilt.

Squirrels-001

Den etwas größeren Hunger haben wir oft mit Sandwiches oder Bagels bekämpft.

  

Und wenn man sich nachmittags bei Starbucks einen Frappuccino gegönnt hat, dann war das auch fast wie eine komplette Mahlzeit. Zwinkerndes Smiley

Café Blossom
Das Café Blossom war das einzige der veganen Restaurants von meiner Liste, in das wir gegangen sind. Ich glaube, für diesen einmaligen Besuch haben wir gut gewählt, denn das Essen war super lecker!

Außerdem war die Speisekarte genauso, wie ich sie mir bei einem veganen Restaurant vorstelle: Ohne komische Fleischersatzprodukte und tollen Kombinationen, die ich gerne alle ausprobiert hätte.

Zur Vorspeise hatten wir frittierten Hummus-Happen mit würziger Mayo und BBQ-Sauce.

Mein Hauptgang waren die Seitan-Pilzburger mit Pesto-Mayo und Rucolasalat.

Mein Schatz hatte die Vollkorn-Penne mit Räuchertofu, Spinat, Avocado, Rucola und Weißweinsoße.

Zum Nachtisch haben wir uns das Pfirsich-Erdbeer-Crumble mit Cashew-Vanille-Eis geteilt.

Lecker, lecker, lecker, lecker. Smiley

Farmers Market
Auf dem Union Square ist freitags und samstags immer Markt. Und diese Märkte sind nicht vergleichbar mit dem, was unsere normalen Wochenmärkte zu bieten haben – weder in Bezug auf Auswahl noch Präsentation: Es ist wirklich ein Augenschmaus über diese  Märkte zu laufen und ich hätte gerne so viele Sachen mitgenommen. Aber ohne Küche konnte man mit den meisten Sachen einfach nicht viel anfangen.

FarmersMarket

Trotzdem war es schön, so mitten in der Großstadt über einen solchen Markt zu schlendern. Neben Obst und Gemüse konnte man auch frisches Brot, Honig, Säfte, Produkte aus getrocknetem Lavendel (welche man schon von weitem gerochen hat), Gewürze usw. kaufen. Die Atmosphäre war total entspannt trotz der ganzen Hektik außen rum.

Whole Foods
Am Ende muss ich aber zugeben, dass ich von nichts so sehr begeistert war wie von Whole Foods – einer großen Biomarkt-Kette in den USA. Da wir so oft dort waren, wurde ich für alles andere, dass ich vielleicht in Sachen Essen verpasst habe, entschädigt.
Willkommen in meinem neuen Mekka!

DSC_1435

Es beginnt schon in der Obst- und Gemüseabteilung, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt.

  

Die Bulk-Bin-Abteilung findet man in Nordamerika glaube ich in vielen großen Supermärkten. Hier gibt es die unterschiedlichsten Getreide- und Nusssorten, entweder ganz, gemahlen, gehackt oder in Flocken, und kann sich einfach so viel abfüllen, wie man haben möchte. Das ist total super, wenn man mal etwas probieren möchte oder selten braucht.

Bei der Bulk-Bin-Abteilung gibt es auch Nussbutter-Maschinen, wo man sich aus vier verschiedenen Sorten Nüssen eine Nussbutter machen kann – auch wieder nur so viel, wie man möchte.

 

Das war für mich super, da ich der Zeit kein ganzes Glas Nussbutter gegessen hätte (und ich wollte kein offenes Glas in den Koffern packen), aber trotzdem zu meiner Nussbutter kam. Ich hatte übrigens Mandelbutter und Honig-Erdnussbutter.
Ich hatte mir wirklich lange überlegt, ob ich nicht doch Nuss- oder Saatenbutter mit nach Hause nehmen sollte, v.a. da es einiges bei uns nicht fertig zu kaufen gibt, wie z.B. Sonnenblumenkernbutter. Ich meine, bei der Auswahl kann man schon schwach werden.

Letzten Endes habe ich es dann aber doch gelassen, da ich mit meiner selbstgemachten Nussbutter sehr zufrieden bin und mit Wohlwollen festgestellt habe, dass sie nicht wirklich anders schmeckt als die frisch gemachte Nussbutter aus den Maschinen.

Für Vegetarier und Veganer ist Whole Foods wirklich ein Paradies. Es gibt nicht nur eine große Auswahl an Tofu-, Tempeh- und Seitanprodukten, sondern auch viele vegane Käsesorten und pflanzliche Milchalternativen.

 

Und wem das nicht reicht, der kann sich noch an der Hummus-Auswahl ergötzen – warum gibt es das bei uns eigentlich nicht im normalen Supermarkt?

Neben dem Bereich mit den normalen Lebensmitteln gibt es  noch einen großen Bereich mit kalter und warmer Theke, wo man verschiedene Salate, Suppen, Pizza, Nudelgerichte etc. mitnehmen kann.

Hier haben wir uns einige Male was geholt und es war immer lecker.

 

Natürlich gibt es bei Whole Foods auch noch eine „Whole Body”-Abteilung, in der man alles mögliche von Körpflege und Kosmetik, über Nahrungsergänzung bis hin zu pflanzlichen Arzneimitteln bekommt.

Einer unserer größeren Einkäufe, bei dem wir uns auch was fürs Abendessen im Hotel mitgenommen hatten, sah folgender Maßen aus.

Der Salatvorrat hat uns für einige Mahlzeiten gereicht und von den Baby-Karotten hatte ich auch immer was in meiner Handtasche zum Snacken dabei. Ganz toll waren auch die Almond-Breeze-Mandelmilch und die Tortilla-Chips (die übrigens die perfekten Tortilla-Chips waren: nicht zu sehr gewürzt oder gesalzen, sondern genau richtig).

Ihr könnt euch vorstellen, dass ich in Whole Foods rumgelaufen bin wie ein kleines Kind in FAO Schwarz. Ich wurde wahrscheinlich für verrückt erklärt, weil ich in einem Supermarkt fotografiert habe. Aber das war mir egal. Wenn ich nur eine Sache aus New York hätte mitbringen können, dann wäre es eine Whole-Foods-Filiale. Zwinkerndes Smiley
Ich weiß, es gibt auch schon tolle Bio-Supermärkte in Deutschland, wie z.B. Alnatura. Doch leider können sie in Sachen Auswahl und Größe nicht Ansatzweise mit Whole Foods mithalten. Wenn ich ein Hotelzimmer mit Küche gehabt hätte, dann hätte man mich wahrscheinlich gar nicht zum Sightseeing bekommen, weil ich die ganzen Leckereien hätte ausprobieren wollen. Aber zumindest konnten wir dank unseres Kühlschranks und dank Whole Foods einige gemütliche “Hotel-Picknicks” und alle unsere Frühstücks genießen.

Welche tollen Erfahrungen in Sachen Essen im Urlaub habt ihr schon gemacht? Welche Dinge aus dem Ausland würdet ihr auch gerne in Deutschland haben?

Written By
More from Julia

Mit der richtige Ernährung Wohlbefinden und Glücksgefühl steigern

Wie gestern angekündigt, habe ich heute einen Gastpost von der lieben Kristin...
Weiterlesen

12 Comments

  • Super, das macht gleich wieder Lust auf New York und ich bin froh, dass die Wholefoods-Filiale auch nicht zu weit von unserem Hotel entfernt ist 🙂 Ich war schon dieses Jahr in London bei meinem ersten Besuch einer Wholefoods-Filiale total begeistert.
    Alles in allen wieder ein toller Bericht mit super Bildern! Besonders süß waren die Fotos mit den Eichhörnchen!

  • Super Post. Ich bekomm immer feuchte Augen, wenn ich den Whole Foods Market
    sehe, als ich in Amerika war, war ich auch nur dort einkaufen, und es
    war so unglaublich toll. Leider haben wir in Ö nichts vergleichbares.
    Danke für die schönen Erinnerungen, die dieser Post bei mir auslöst.
    Alles Liebe
    Patricia

  • ahhhh Whole Foods is my soulmate 😉 so schöne Bilder. Um die Restaurantkultur genießen zu können, muss man tatsächlich öfter nach New York…wenn der "Toursimusstress" weg ist, dann kann sich voll auf solche Sachen konzentrieren…
    <3 Mimi

  • Das macht wirklich Lust auf unseren für April 2013 geplanten USA-Trip!
    Ich war ja von Schweden extrem begeistert: super viele vegetarische / vegane Buffet-Restaurants, überall Soja- und Hafermilch, sogar beim Frühstücksbuffet im Hotel eine Auswahl an Pflanzenmilchsorten, veganer Blaubeerkuchen mit veganer Vanillesoße im Café etc. – Schweden (zumindest Göteborg und Stockholm) war für uns schon ein kleines Paradies. Ich hatte den Eindruck, dass der Veganismus in Schweden wesentlich akzeptierter ist als in Deutschland – und einfach auch "normale" Leute in den Restaurants unterwegs waren.

  • Zumindest, wenn es um Futter ging, waren die Eichhörnchen total zahm. 😉

    Vielen Dank! Ich bin auch schon gespannt, wie das klappt mit dem Selbststudium. Aber ich bin zeitlich recht flexibel bezüglich Präsenzzeit/Prüfung und kann die Dauer verlängern, sodass ich mir da keinen Stress machen muss.

Schreibe einen Kommentar zu Jul Iane Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert