Laufen ist mir v.a. deswegen so sympathisch, da man relativ wenig “Ausrüstung” braucht und auch nicht allzu viel Geld investieren muss.
Dennoch gibt es das eine oder andere Utensil, das man sich zulegen sollte.
Aber natürlich haben sich bei mir mit der Zeit ein paar Dinge angesammelt, die ich mittlerweile beim Laufen nicht mehr missen möchte. Ein paar davon sind Basics, die wirklich jeder braucht, der ins Laufgeschäft einsteigen möchte, und ein paar sind für manche vielleicht unnötiger Schnickschnack. Ich werde sie euch trotzdem alle vorstellen.
Fangen wir mit dem Allerwichtigsten an: Das richtige Schuhwerk.
Ein gutes paar Laufschuhe ist wirklich sein Geld wert, denn mit den falschen Schuhen kann man wirklich viel kaputt machen.
Grundsätzlich ist der Mensch natürlich dafür ausgelegt, einfach barfuß zu laufen. Wozu braucht man also spezielle Schuhe fürs Laufen?
Ganz einfach: Der moderne Mensch ist zum Einen an das Tragen von Schuhen gewöhnt, d.h. die Füße sind eine gewissen “Unterstützung” und den Schutz durch Schuhe gewöhnt. Zum Anderen ist der Untergrund, auf dem man in der Regel läuft, nicht gerade schonend für Gelenke & Co.
Doch als Laufeinsteiger kann man schon etwas überfordert sein, wenn man sich die Vielzahl an verschiedenen Laufschuh-Marken und –Modellen anschaut.
In diesem Bereich wird ständig etwas Neues entwickelt! Da kann man leicht den Überblick verlieren. Daher sollte man sich bei seinem ersten Kauf auf jeden Fall beraten lassen. In den meisten großen Sportläden gibt es mittlerweile die Möglichkeit, dass man eine Laufanalyse machen lässt und der Verkäufer einem daraufhin passende Modelle verschiedener Marken zeigen kann. Noch besser ist es natürlich, wenn man sich in einem speziellen Laufgeschäft beraten lässt. In Stuttgart ist das z.B. Heart & Sole.
Bei der Laufanalyse z.B. auf dem Laufband kann man erkennen, wie der Fuß sich beim Aufsetzen und Abrollen verhält. Sollten hier Fehlstellungen erkannt werden, so kann man mit der Wahl des richtigen Schuhes entgegenwirken. Eine gängige Fehlstellung ist z.B. die Überpronation, also das übermäßig starke Einknicken des Fuß nach innen, wodurch Bänder, Sehnen und Gelenke stark belastet werden (Quelle).
Wenn man nun herausgefunden hat, welcher Schuhtyp geeignet ist, dann kommt es eigentlich nur noch darauf an, mit welchem Schuh man sich am wohlsten fühlt. Dabei sollte man so viele Schuhe anprobieren wie möglich. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen: Die Zunge ist zu lang, der Schuh ist vorne etwas zu breit oder hinten etwas zu eng, der kleine Zeh wird abgedrückt. Nicht aufgeben! Es gibt auf jeden Fall einen Schuh, der gut passt.
Aktuell sind bei mir 4 Paar Laufschuhe im Einsatz.
3 davon sind Stabilitätsschuhe, da ich eine leichte Überpronation habe. Das sind auch die Schuhe, die ich am häufigsten trage.
Das vierte Paar sind sogenannte Natural-Running- bzw. “Barfuß”-Schuhe, die keine Stabilisierung und wenig Dämpfung bringen. Diese habe ich mir erst vor Kurzem zugelegt, da ich meinen Füßen etwas Abwechslung bieten möchte.
Asics GT-2150
Mein erstes Paar Laufschuhe war aus der GT-21er Reihe von Asics. Seitdem ist es Liebe.
Wenn ein Paar durchgelaufen ist, dann kaufe ich mir ein neues, auch wenn es ein neueres Modell aus dieser Reihe ist. Bislang hatte ich mit den unterschiedlichen Modellen nie Probleme und kam mit allen sehr gut zurecht. Ich glaube, ich bin mittlerweile beim 4. Modell.
Aktuell habe ich sogar 2 Paar davon.
Mir passt dieser Schuh einfach sehr gut und ich habe ein super Gefühl beim Laufen.
Mizuno Wave Inspire 7
Die Mizuno Wave Inspire 7 habe ich mir dieses Jahr beim Stuttgarter Zeitung-Lauf gekauft. Auch hier handelt es sich um einen Stabilitätsschuh.
Ich wollte einen weiteren Laufschuh haben, da ich in diesem Jahr mein Laufpensum durch das Training für den 10 km-Lauf in Stuttgart und jetzt das Halbmarathontraining stark erhöht habe.
Denn auch ein Schuh muss sich nach dem Gebrauch “erholen”, damit das Material nicht zu schnell spröde wird und z.B. die Dämpfungseigenschaften optimal wirken können. Das braucht so ca. 2 Tage.
Wenn man also mehr als 3 Mal die Woche läuft, sollte man sich ein zweites Paar Schuhe zulegen.
Im Prinzip hatte ich aber schon ein zweites Paar Schuhe, da ich die aktuell 2 Paar Asics GT-2150 habe. Dennoch wollte ich noch einen anderen Schuh von einer anderen Marke, da sich der Bewegungsapparat mit der Zeit an einen Schuh gewöhnt und sich entsprechend der Unterstützung, die der Schuh bietet, insofern anpasst, indem z.B. Muskeln im Fuß sich zurückbilden, die in dem Schuh nicht so stark beansprucht werden. Das wiederum erhöht das Verletzungsrisiko!
Auch wenn die Mizunos eine ähnlich Stabilisierung bieten wie die Asics, so ist es eben doch ein anderer Schuh, der den Körper anders beansprucht.
Bislang bin ich sehr zufrieden mit diesen Schuhen, auch wenn sie sich ganz anders anfühlen als die Asics, z.B. habe ich das Gefühl, dass sie härter in der Dämpfung sind, obwohl die Dämpfeigenschaften letzten Endes ähnlich sind.
Außerdem muss ich beim Binden aufpassen, dass ich sie im oberen Bereich nicht zu fest zuziehe.
Nike Free 3.0
Ja, natürlich habe ich mir die Nikes auch gekauft, weil sie total super aussehen.
Aber, ich war auch total neugierig, diese “Barfuß”-Schuhe auszuprobieren. Ich dachte mir dann: “Wenn sie fürs Laufen doch nicht so gut sind, dann habe ich wenigstens noch einen schicken Freizeitschuh.”
Das Prinzip dieser Schuhe ist, dem Fuß so wenig Unterstützung wie möglich zu geben – eben so, als ob man Barfuß laufen würde. Dennoch soll ein gewisser Tragekomfort gewährleistet werden.
Als ich den Schuh anprobiert habe, war ich total überrascht, wie gut er sich anfühlt. Trotz der dünnen Sohle fühlen sie sich sehr weich an. Und da sie so super leicht sind, bekommt man wirklich fast das Gefühl, als würde man barfuß laufen.
Dieser Schuh hat natürlich einen gewissen Unnötigkeitsfaktor, v.a. wenn man so wie ich für einen Langstreckenlauf trainiert. Ich würde diese Schuhe niemals bei einem meiner längeren Trainingsläufe, geschweige denn bei einem Halbmarathon tragen! Aber für kurze 5 km-Läufe sind sie echt der Wahnsinn. Ich habe jedes Mal, wenn ich sie trage, das Gefühl, als würde ich fliegen. Da merkt man erstmal, was man sonst bei “normalen” Laufschuhen an Gewicht mit sich rumträgt.
Dass man weniger Stabilität durch den Schuh hat, merkt man natürlich, z.B. wenn man auf unebenem Untergrund wie einem Waldboden oder um enge Kurven läuft. Aber so soll das ja auch sein.
Ich würde allerdings nicht empfehlen, diese Schuhe auf einem Kiesweg zu tragen, denn auch größere Steinchen bleiben im Sohlenprofil stecken, was sich beim Laufen unangenehm anfühlen kann. Die muss man dann während des Laufs rausmachen, was ein bisschen nervig werden kann.
Diese Schuhe sind auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung zur sonstigen Laufschuhroutine!
Hier könnt ihr die unterschiedlichen Sohlenprofile der Schuhe sehen.
Ich glaube, daraus wird klar, warum in den Nikes so leicht Steinchen stecken bleiben.
Ein Paar gute Laufschuhe kostet so zwischen 90 und 120 €.
Ich weiß, das ist viel Geld. Aber es ist es wirklich wert! Und im Vergleich zu einem Rennrad ist es immer noch ein Schnäppchen, oder?
Wenn man mal weiß, welchen Schuhtyp man braucht, dann kann man natürlich auch ohne Beratung Schuhe kaufen und z.B. in Online-Shops bei günstigeren Angeboten zuschlagen.
Wenn man jedoch eine Beratung machen lässt und sich daraufhin auch Schuhe kaufen möchte, dann sollte man das fairer Weise auch in dem Laden machen, in dem man beraten wurde.
Vielen Dank für den Tipp mit Heart&Sole – war heute dort und habe mich ausführlich für ein neues paar Laufschuhe beraten lassen. Zur fachkundigen Beratung gab es jede Menge Tipps und die Laufbandanalyse per Video ist echt interessant. War ein ganz anderes, sehr gutes Gefühl – die letzten Laufschuhe habe ich in einem Sportgeschäft gekauft, wo zwar auch beraten wurde, aber nicht so gut. Ist halt schon ein Unterschied, wenn man in einen speziellen Laufschuhladen geht…
Grüsse
Julia
Das freut mich, dass du bei Heart&Sole fündig geworden bist und dich gut beraten gefühlt hast.
Viel Spaß beim Laufen!