Vegetarischer Restaurantführer für Lissabon

Ach, ich weiß: Ich wollte ja zunächst einen kleinen Reisebericht verfassen, bevor ich einen Restaurantführer oder die Hotelbewertung für Lissabon mache.
Aber, natürlich habe ich die Fotos nicht wie geplant gleich am Sonntag nach unserer Rückkehr gesichtet und abends hatte ich diese Woche bislang noch keine Zeit.
Ich nehme mir das mal für Morgenabend vor. Das ist doch das richtige Programm für einen ruhigen Freitagabend, oder? (Und die Bügelwäsche ist auch schon fertig!!!).

Unser Trip nach Lissabon war der erste Urlaub, den ich als Vegetarier verbracht habe. Denn die Entscheidung, Vegetarier zu werden, habe ich ja während des Sardinien-Urlaubs im Sommer getroffen.
Ich bin dieses Mal die Sache also bewusst angegangen, d.h. die Restaurantauswahl für den Abend wurde nicht spontan beim Gang durch die Straße entschieden, sondern durch vorherige Internetrecherche (Gott sei Dank hatten wir im Hotel WLAN, sonst hätte ich das alles noch zuhause machen müssen). Die traditionelle portugiesische Küche ist nicht dafür bekannt, besonders vegetarierfreundlich zu sein. Es wird viel Fleisch und Fisch gegessen, wie das in den meisten Ländern Europas einfach üblich ist. Und da ich keine Lust hatte, mit hungrigem Magen von Restaurant zu Restaurant zu tingeln, um ein für mich akzeptables Gericht ausfindig zu machen, haben wir uns im Vorfeld etwas schlau gemacht und hatten immer ein paar Optionen parat. Die Wahl ist dabei aber nicht nur auf reine Vegetarierrestaurants gefallen, sodass sowohl mein Freund als auch ich zufrieden gestellt werden konnten.

Vielleicht muss man sich am Ende eingestehen, dass wir durch meine Ernährungswahl nicht die typische Landesküche erkunden konnten, aber wir haben trotzdem ganz ausgezeichnet gegessen.

Tag 1: Restaurante Terra

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Das Restaurante Terra ist ein rein vegetarisches Restaurant. Sogar 80 % der Speisen sind vegan!
Das Konzept ist denkbar einfach: Es gibt ein Vor- und Hauptspeisenbuffet, für das man knapp 16€ pro Person zahlt. Man kann aber auch die Menüoption 22,50€ nehmen, bei der man noch ein Getränk (wir hatten einen leckeren, exotischen Saft) und einen Nachtisch bekommt (Brownies mit Eiscreme). Das Essen war super lecker, nur leider teilweise nicht mehr richtig heiß, da man wohl ein guten Warmhaltevorrichtungen gespart hat. Die Auswahl ging von Suppe, über verschiedene Salate zu Lasagne, Ofenkartoffeln, Falaffel und Pizza. Dazu gab es viel Gemüse und Bohnen. Ich war so glücklich, als ich die Auswahl sah, denn nach dem langen Tag mit Anreise und der ersten Besichtigungstour hatte ich richtig Hunger.
Das Bedienungen waren sehr nett und freundlich. Englisch war auch kein Problem.
Von außen sieht das Restaurant etwas runtergekommen aus, aber davon darf man sich nicht täuschen lassen. Der kleine Hinterhof ist zu einer großen Terrasse (siehe Bild) hergerichtet, wo wir auch um 19:30 im Oktober noch gut sitzen konnten.

Tag 2: Hard Rock Cafe Lissabon

Das Hard Rock Cafe haben wir schon am ersten Tag entdeckt, als wir auf dem Weg zum Restaurante Terra waren.
Ich mag Hard Rock Cafes und bin bislang immer dort zum Essen, wenn ich bei einer Reise die Möglichkeit dazu hatte. Nun war aber die große Frage, ob ich dort jetzt auch noch was zu essen finden würde. Daher hatte ich gleich mal außen die Speisekarte studiert und siehe da, sie hatten auch einen vegetarischen Burger im Angebot. Die Entscheidung, wo wir am nächsten Tag zum Essen gehen würden, war also gefallen.
Und die Entscheidung, was ich dann essen würde, war natürlich auch gefallen: Den Veggie-Leggie-Burger mit einer Gemüse-Frikadelle, gegrilltem Gemüse (Paprika, Zucchini, Pilze), Tomate und Salat. Dazu gab es noch einen Beilagensalat. Mein Freund hatte einen “normalen” Cheeseburger mit einem Beilagensalat. Pommes haben wir uns geteilt. Smiley
Als der Burger kam, war ich erst total unsicher, denn die Frikadelle sah original aus wie eine Hackfleischfrikadelle. Und sie schmeckte auch so. Ich war mir dann total unsicher, ob ich wohl was überlesen hatte oder nicht aufmerksam genug geschaut hatte. Ich habe dann bei der Bedienung nachgefragt und mir wurde versichert, dass es sich um eine rein vegetarische Frikadelle handeln würde. Ich war dann echt beruhigt, denn der Burger war so lecker!!! Wahrscheinlich will ich gar nicht wissen, was alles in dieser Frikadelle drin war, damit man sie geschmacklich so authentisch hinbekommen hat. Aber ich würde behaupten, dass man nicht rausschmecken könnte, dass es sich nicht um eine Fleischfrikadelle handelt.

Tag 3: Café da Palha

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Der Besuch im Café da Palha war die einzige spontane Restaurantauswahl.
Das kam wie folgt zustande: Wir sind nachmittags zum alten Expogelände rausgefahren, welches im Nordosten der Stadt am Tejo liegt. Wir hatten eigentlich vor, zum Essen wieder in die Stadt reinzufahren, und hatten auch ein Restaurant ausgewählt. Aber als wir dann auf dem alten Expogelände waren, hat es uns dort so gut gefallen, dass wir einen langen Spaziergang an der Uferpromenade gemacht haben (es war zur Abwechslung mal eben und nicht total hügelig!). Danach hatten wir schon ein bisschen Hunger. Da ich Lust auf einen großen Salat hatte, haben wir gesagt, wir schauen einfach mal, ob es in den Restaurants an der Uferpromenade, worauf wir Lust hätten. Wenn nicht, dann hätte wir ja immer noch in die Stadt zurückfahren können.
Unsere Wahl viel auf das Café da Palha, weil es ganz nett aussah und dort schon ein paar Leute saßen. Ich hatte einen großen gemischten Salat mit Roquefort und Walnüssen, der ganz gut war. Mein Freund hatte Rinderfiletstreifen mit Reis, schwarzen Bohnen und Spinat.

Tag 4: Momenti Italiani

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Der krönende Abschluss unseres Lissabon-Besuchs war das Momenti Italiani. Ich hatte das bei der Recherche auf der Internetseite Vegan-Sein entdeckt. Für diesen Abend hatten wir auch wieder mehrere Optionen. Unsere Wahl viel dann auf das Momenti Italiani, da es erstens früher aufgemacht hatte als die anderen (um 19 Uhr und nicht erst um 19:30) und wir zweitens auch Lust hatten auf Italienisch. Ja, ich weiß, dann ist man schon mal in Portugal und dann geht man zum Italiener. Aber, ich sag euch, das war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten!!!
Das Essen war sensationell: Zur Vorspeise haben wir uns einen Caprese-Salat geteilt. Zur Hauptspeise hatte ich ein Risotto mit Gorgonzola und Radicchio. Mein Freund hatte überbackene Muschelnudeln mit einer Tomaten-Ricotta-Soße und scharfer Salami. Zum Nachtisch hatte ich ein Basilikum-Panna Cotta. Mein Freund hatte Canelloni (aus kleinen Schokopfannkuchen geformt) gefüllt mit einer Schokoladenmousse und einer Kugel Vanilleeis.
Ich glaube, ich brauch nicht mehr dazu sagen. Zwinkerndes Smiley
Sehr nett war auch die Bedienung, mit der wir uns super unterhalten hatten. Sie konnte auch ein bisschen deutsch. Das war total lustig. Normaler Weise mag ich es ja nicht, wenn einem künstlich ein Gespräch aufgedrückt wird. Aber das war so angenehm und sympathisch, das es uns nicht gestört hat.

Alles in allem war Lissabon in Sachen Essen ein voller Erfolg!
Mit ein bisschen Vorbereitung war es als Vegetarier auch gar kein Problem. Smiley

Wenn ihr mehr zu unserer Lissabon-Reise erfahren möchtet, dann könnt ihr folgende Posts lesen:

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