Pflanzliche Milch selber zubereiten mit der Soyabella

Nachdem die Testzeit der Green Star Elite-Saftpresse vorbei war und ich das Gerät zurückschicken musste, durfte ich mir von der Firma Keimling ein weiteres Gerät zum Testen aussuchen. Ich habe mich für die Soyabella entschieden, mit welcher man pflanzliche Milch (z.B. aus Soja, Nüssen oder Reis) aber auch Suppen machen kann. Da ich selber viel pflanzliche Milch verwende (einzig im warmen Kaffee verwende ich aktuell noch Kuhmilch, da mir bislang KEINE pflanzliche Milch so wirklich richtig gut schmeckt), hat die Soyabella natürlich mein Interesse geweckt: Selbst zubereitet ist eben immer noch besser als gekauft. Außerdem ist die hergestellte Milch um einiges günstiger (unabhängig von den Anschaffungskosten für das Gerät – da müsste ich mal eine Rechnung aufstellen, ab wann man die Anschaffungskosten wieder drin hat) und die Zubereitung ist sehr einfach.

Ich habe bislang schon ein bisschen experimentiert. Die hergestellte Sojamilch finde ich gut. Da ich selber eh immer Sojamilch ohne Zusätze kaufe (die ist speziell zum Kochen gut), ist das ein super Ersatz. Der Versuch mit Reismilch war leider nicht so toll, aber ich habe bislang auch noch keinen zweiten Testlauf gemacht. Gerade auf die Reismilch hatte ich mich gefreut, da ich für das Übernacht-Müsli und für Smoothies meistens Reismilch verwende. Daher war ich etwas enttäuscht, dass der erste Versuch nichts war. Nussmilch habe ich schon mit der “Milch”-Funktion als auch in der rohköstlichen Variante hergestellt und war sehr zufrieden damit. Was ich noch nicht probiert habe, ist Hafermilch aus Haferflocken zu machen (diese Idee habe ich hier gefunden). Darauf bin ich schon gespannt! Ich werde zu den einzelnen Milchsorten noch separate Post machen und meine Erfahrungen mit euch teilen.

Den Anfang macht heute schon die Sojamilch, wobei ich euch auch den Herstellungsprozess zeigen möchte.

Für die Herstellung von Sojamilch benötigt ihr getrocknete Sojabohnen. Ich habe meine aus dem Bioladen (500g für ca. 2 €). Mit dem mitgelieferten Messbecher füllt ihr die notwendige Menge (1 ganzer Messbecher) ab.

 

Die Soyabella kommt mit zwei Siebbehältern: einem feinmaschigeren für Sojamilch (und auch Nussmilch) und einem grobmaschigeren für Reismilch.

 

Den Siebbehalter, den man verwenden möchte, stellte man in den dazu passenden Abtropfbehälter, den man auch für das Einweichen verwenden kann.

Anschließend füllt man die Sojabohnen ein und füllt das ganze bis zum Rand oben mit Wasser auf.

  

Die Bohnen müssen jetzt einige Stunden, am besten über Nacht, einweichen.

Nach dem Einweichen das Einweichwasser abgießen und die Bohnen abspülen.

 

Jetzt geht’s an die eigentliche Milchherstellung.

Die Soyabella sieht aus wie ein Wasserkocher und ist auch ähnlich groß.
Im Deckel befindet sich das Mahlwerk, auf welches der Siebbehälter aufgeschraubt wird.

 

Praktisch ist, dass man den Deckel mit aufgeschraubtem Siebeinsatz auch wieder in den Abtropfbehälter stellen kann.

 

Nun füllt man die Kanne mit Wasser (die Wassermenge muss zwischen den beiden Markierungen liegen) und setzt den Deckel drauf.

 

Für die Sojamilch verwendet man die “Milch”-Funktion (Milk).

Dabei wird das Wasser in der Soyabella erwärmt und das Mahlwerk mahlt automatisch einige Male die im Siebbehältern enthaltenen Bohnen. Für Sojamilch (und z.B. auch Reismilch) muss diese Funktion verwendet werden, da diese nicht rohköstlich hergestellt werden können, wie z.B. Nussmilch. Für die rohköstliche Herstellung verwendet man die “Mahl”-Funktion (Mill).
Der ganze Prozess dauert ca. 15 Minuten. Wenn die Milch fertig ist, piept die Soyabella.

Nun nimmt man den Deckel ab und stellt diesen erst einmal wieder in den Abtropfbehälter, damit er etwas abkühlen kann.

 

Am inneren Rand der Kanne lagern sich immer noch ein paar Rückstände ab, welche ich mit einem Silikonspatel löse und in die Milch einrühre.

 

Anschließend löst man das Mahlwerk vom Siebeinsatz und spült das Messer und den unteren Teil des Mahlwerks am besten sofort unter fließendem Wasser ab (nie den ganzen Deckel ins Wasser legen!).
Aus dem übrig gebliebenen Bohnenmuss kann man mit dem Silikonspatel noch das restliche Wasser ausdrücken. Die restliche Milch, die jetzt im Abtropfbehälter ist, gibt man in die Kanne. Das Bohnenmuss kann man super weiterverwenden (siehe unten). Daher gibt man es am besten in eine kleine Schüssel zum vollständigen Abkühlen.

 

Für die Reinigung des Siebeinsatzes spüle ich immer zuerst die groben Rückstände ab und lasse es dann kopfüber mit etwas Spülmittel im Abtropfbehälter einweichen.
Die Kanne spüle ich entweder gleich aus oder ich lasse sie ebenfalls einweichen (wenn ich zu faul bin, sie gleich zu spülen Zwinkerndes Smiley). Bei der Kanne muss man beim Abspülen natürlich mit dem Stromanschluss aufpassen – also nicht komplett ins Wasser legen oder so!

Die Milch könnt ihr jetzt noch beliebig verfeinern, z.B. mit Salz, Zucker/Agavendicksaft/Honig und/oder Aromen (z.B. Vanille).
Meine Sojamilch bleibt wie gesagt pur.
Die Milch bewahre ich entweder in Shakern (der große fast nur ca. 700 ml, da geht also nicht alles rein) oder in einer Milchglasflasche auf. Mir ist bei der Aufbewahrung wichtig, dass ich die Gefäße richtig dicht verschließen kann, damit die Milch nicht den Geruch vom Kühlschrank annimmt. Die Milchglasflasche ist praktisch, da ich sie zur Reinigung auch in die Spülmaschine stellen kann. Außerdem war der Erwerb günstig, denn ich habe bei meinem Bauern, wo ich auch oft Obst und Gemüse kaufe, eine leere Flasche gegen Entrichtung des Pfands bekommen.

Nach dem vollständigen Abkühlen ist die Milch im Kühlschrank einige Tage haltbar. Was ich jedoch festgestellt habe ist, dass man die Milch schon recht zeitnah in den Kühlschrank stellen muss. Ich habe eine Ladung etwas zu lange zum Abkühlen draußen stehen lassen und die Milch war trotz Aufbewahrung im Kühlschrank nach nicht einmal 2 Tage schlecht.

Aus dem übrig gebliebenen Bohnenmus habe ich mir einen leckeren Dip gemacht. Im Prinzip wie Hummus nur mit Sojabohnen! Man könnte es aber auch für Bohnenburger verwenden. Ich finde das super, denn so hat man keinen Abfall. Bei Nussmilch kann man den Rückstand auch weiterverwenden, aber bei Reismilch geht das nicht.

Der Dip hat super lecker auf der Curry-Gemüsepfanne geschmeckt. Smiley

Mein Fazit zur Sojamilch:
Geschmacklich ist es kein großer Unterschied zur gekauften, allerdings riecht sie ziemlich stark. Wollt ihr wissen wonach? Nach gekochten Eiern! Ich glaube, dass das am Lecithin liegt, das in den Sojabohnen enthalten ist – und das ist auch in Eiern. Aber das ist nur meine Vermutung. Der Geruch ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig.
Außerdem muss man die Milch vor der Verwendung immer sehr gut schütteln, da doch einiges an Sojabohnenrückständen in der Milch ist.

Was sagt ihr zur Soyabella? Ist das ein Gerät, was ihr euch auch zulegen würdet? Hat jemand von euch schon damit Erfahrungen gemacht und hat ein paar Tipps und Tricks für mich?


Hinweis: Der Artikel wurde mir für die Dauer des Produkttests kostenlos zur Verfügung gestellt.

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12 Comments

  • Ich finde das Gerät hört sich echt klasse an… Ich bin echt mal gespannt was du noch berichtest!
    Das wäre echt auch etwas für mich. Denn ich finde die Herstellung von Nussmilch und Co. sonst echt umständlich

  • Zum testen hätte ich es auch gern, wenn ich da durch leckeres selber machen kann, würde ich es kaufen. wen der Joghurt (gemacht aus der selbstgemachten Milch) besser schmeckt als im Landen, dann wäre es auf jedemfall meine nächst Anschaffung. Im Moment drinke ich eher Reismilch, weil soyomilch ist mir zu süss.

  • Also, wenn du Nussmilch machen willst, dann brauchst du die Sojabella nicht unbedingt. Ich glaube, dass die Verwendung eines Nussmilchbeutels nicht viel umständlicher ist. Hast du das schon selbst probiert?

  • Wenn dir Sojamilch zu süß ist, dann nehme doch einfach ungesüßte – die ist dir bestimmt nicht zu süß! Und du kannst den Süßungsgrad selbst bestimmen. Reismilch ist ja von Natur aus süß.

    Joghurt habe ich noch nie selber gemacht. Hast du schonmal Sojajoghurt selbt gemacht?

  • Ich finde es toll, dass Du die Möglichkeit hast die Soyabella vorab zu testen. Es hört sich toll und doch recht einfach & schnell an. Besonders gut finde ich, dass man (außer beim Reis) den "Trester" weiterverwenden kann. Bin gespannt was Du noch so berichtest.

    P.S.: Stand am Mittwoch im Bioladen vor dem Keimglas und war sehr verführt. Ich hab's aber doch zurück gelassen…zumindest bis zum nächsten Mal 🙂

  • Hehe. 🙂
    Ich bekomme sogar bei mir Real eine ungesüßte Sojamilch – und natürlich im Bioladen. Vielleicht kannst du eine ungesüßte Sojamilch auch online zu einem guten Preis (muss ja nicht Provamel sein – die ist ja etwas teurer) bestellen. Die ist ja meistens ungesüßt haltbar und kann normal verschickt werden.

  • Ich habe schon einiges über den Sojabella gehört/gelesen, aber leider ist die Anschaffung (150 EUR) nicht gerade billig, … Ich weiß auch gar nicht, ob es bei mir grad wieder nur ein HYPE ist, oder ob das mal länger anhält. Dein Bericht ist aber TOPP! Freue mich auf weitere!!!

  • Ich muss wirklich mal die Rechnung aufstellen, ab wann sich das Gerät ausbezahlt. Ich glaube, dann bekommt man auch ein besseres Bild davon, ob sich die Anschaffung für einen lohnt.

    Weitere Berichte folgen. 🙂

  • Ich bin ja schon wahnsinnig auf deinen Hafermilch-Bericht gespannt!!! Ich hab es mir auch mal durchgerechnet… Da ich recht viel Hafermilch trinke, wären die Anschaffungskosten (bei mir) nach 6,5 Monate wieder drin. Und das nur alleine durch die Hafermilch! Wenn ich damit noch eine Art Hafer-Cousine hinbekommen würde, wären die Anschaffungskosten bestimmt schon früher wieder drin 😉

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