Bevor ich während des Crazy Sexy Detox auf eine glutenfreie Ernährung umgestellt habe, hatte ich doch einiges über das Thema gelesen. Dabei bin ich nicht nur auf Informationen gestoßen, bei denen es um die rein gesundheitlichen Aspekte der Glutenunverträglichkeit/-Sensibilität geht. Die glutenfreie Ernährung wird mittlerweile sogar als neuer Diät-Trend gefeiert, den Stars wie Gwyneth Paltrow oder Miley Cyrus zum Abnehmen nutzen.
Doch der Abnehmeffekt tritt nicht aufgrund des Weglassens von Gluten an sich ein, sondern eher, weil man durch der Weglassen der glutenhaltigen Lebensmittel, wie z.B. normales Brot oder Nudeln, auf sehr kohlehydratreiche Lebensmittel verzichtet und diese oft nicht zwingend im selben Maße durch glutenfreie Pendants ersetzt werden. Die glutenfreie Diät ist also in diesem Fall eher was wie eine Low-Carb-Diät. Und wie bei vielen Diäten nimmt man nicht aufgrund des speziellen “Schlüsselfaktors” der Diät ab – sei das nun Low-Carb, Low-Fat, Schlank-im-Schlaf oder Trennkost –, sondern weil man sich im Rahmen der Diät bewusster ernährt. Genau dieses Bewusstsein ist der Schlüssel für eine langfristig angelegte Ernährungsumstellung ohne Jo-Jo-Effekt.
Während des Crazy Sexy Detox konnte ich nur ansatzweise erfahren, wie schwierig eine glutenfreien Ernährung sein kann, speziell, wenn man unterwegs etwas essen möchte. Natürlich hat sich da schon einiges getan und es gibt immer mehr glutenfreie Produkte zu kaufen – aber die haben eben auch ihren Preis. Daher ist es immer noch die günstigste Alternative, so viel wie möglich selbst zu machen, v.a. in Bezug auf glutenfreies Brot. Und es gibt doch kaum was besseres, als wenn der Duft von frisch gebackenem Brot aus der Küche strömt – egal, ob das Brot nun glutenfrei ist oder nicht.
Ich habe euch hier auf dem Blog ja schon zwei glutenfreie Brot–Rezepte vorgestellt, die aber von ihrer Form her nicht unbedingt an “normales” Brot erinnern. Da ich während des Detox noch ein bisschen mit glutenfreien Brot-Rezepten experimentiert hatte, habe ich noch ein weiteres super leckeres Brot für euch, bei dem es nicht nur mit der Brotform geklappt hat.
Eine weitere Besonderheit bei diesem Brot ist, dass ich kein normales glutenfreies (Pseudo-)Getreide wie Hirse oder Reis verwendet habe, sondern Kichererbsen! Ihr wisst ja, dass Kichererbsen besonders eiweißreich sind und – wie alle Hülsenfrüchte – vor allem bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung eine große Rollen spielen (speziell wenn man sich nicht zu sehr auf Sojaprodukte stürzen möchte). Dieses Brot ist also nicht nur toll für Menschen mit Glutenunverträglichkeit, sondern auch für Vegetarier/Veganer.
Aromatisches Kichererbsenbrot
Für eine 30cm-Kastenform
Zutaten:
- 4 Becher Kichererbsenmehl, z.B. gemahlen aus 500g getrockneten Kichererbsen
- 1/2 Becher + 1 El Sojamehl
- 1/2 Becher Kokosraspel
- 1/3 Becher Leinsamen
- 1 TL Kümmel
- 1 TL gemahlener Koriander
- 2 TL Salz
- 3 1/3 Becher Sprudelwasser
- Pflanzenöl deiner Wahl zum Bestreichen
Hinweis: 1 Becher = 225 ml
Zubereitung:
- Eine Kastenform mit Backpapier auslegen. Die Verwendung von Backpapier anstelle von Einfetten ist wichtig für die weitere Zubereitung!
- Alle trockenen Zutaten in einer großen Schüssel vermischen.
- Anschließend das Wasser hinzugeben und solange rühren, bis sich eine klebrige Teigmasse ergibt.
- Teig in die Kastenform füllen und im NICHT vorgeheizten Backofen bei 150°C 90 Minuten backen.
- Nach 90 Minuten holt man das Brot aus dem Backofen, nimmt es vorsichtig aus der Form und zieht das Backpapier ab.
Durch die Verwendung von Backpapier geht das viel einfach, als wenn die Form eingefettet geworden wäre. Außerdem ist hier das das Risiko geringer, dass das Brot bricht, weil es sich nicht aus der Form löst. - Jetzt werden alle Seiten des Brots mit Öl bestrichen. Je mehr Öl man verwendet, desto knuspriger wird das Brot.
- Nun setzt man das eingestrichene Brot auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und lässt es nochmals 30 Minuten backen.
- Fertig ist das leckere Brot, das für ALLE geeignet ist!
Warum ihr mir glauben könnt, dass das Brot echt lecker ist? Weil ich schon fast die Hälfte gegessen hatte, bevor ich es endlich fotografiert habe.
Tja, das sind die Nachteile, wenn man selber so etwas Gutes macht.
Natürlich habe ich das halbe Brot nicht am Stück gegessen. Aber bis ich einen ruhigen Moment für die Foto-Session hatte, war eben schon einiges weg.
Geschmacklich ist es nicht komplett neutral, da die Kichererbsen ein intensives Aroma geben. Aber mich hat das nicht weiter gestört, denn ich LIEBE Kichererbsen! Ich habe auch kein Problem damit, eher herzhaft schmeckendes Brot sowohl süß also auch salzig zu bestreichen/belegen. Es war gleichermaßen lecker mit Nussbutter und Bananen als auch mit Guacamole – ihr ersteht, was ich meine.
Die Konsistenz ist natürlich nicht wie normales Brot. Sie hat mich eher an einen festen Rührkuchen erinnert, wobei das Brot weder trocken noch krümelig war.
Dadurch ließ es sich sehr gut in Scheiben schneiden und sogar toasten.
Ich weiß, dieses Brot ist nicht mal schnell gemacht, da es eine relativ lange Backzeit hat – was auch schon der einzige Nachteil ist, den der Teig ist schnell zusammengerührt.
Wenn ihr aber eure erste frische Scheibe, am besten mit Margarine oder Butter bestrichen esst, wisst ihr, dass es sich gelohnt hat.
Einfach lecker!
Und wer jetzt auf den Geschmack des Brotbackens gekommen ist und sich so wie ich immer mal wieder ein bisschen Arbeit sparen will, für den lohnt sich vielleicht die Anschaffung eines Brotbackautomaten.
Wir haben immer Phasen, in denen wir unser Brot hauptsächlich selber machen, und ich bin dann immer froh, wenn ich einfach nur den Brotbackautomaten dafür rausholen muss. Falls euch das interessiert, findet ihr auf dieser Seite hier eine Vergleichstabelle mit verschiedenen Automaten – da gibt es sogar welche, mit glutenfreien Backprogrammen.
Happy Baking!
Liebe Julia,
das ist ein toller Tip mit dem Kichererbsenmehl! Kommt gerade zur rechten Zeit, da ich vor zwei Tagen ein Brot aus Reismehl versucht habe zu backen und dies total verunglückt ist!
Ich werde es auf jeden Fall mal mit Kichererbsenmehl versuchen, zwar nach einem anderen Rezept, als Du es hier vorgestellt hast, aber auf jeden Fall mit Kichermehl 🙂
Falls es gelingt, werde ich es auf meinem Blog vorstellen! 🙂
Liebe Grüße!
Iris
oh super, danke für das Brotrezept ^^. Aber wirkt das wegeen den Hülsenfrüchten nichts übersäuernd? (säure basehaushaltstechnisch)
Lg Asia
Ja, Hülsenfrüchte sind eher säurehaltig, aber sie sind gerade bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung eine wichtige Eiweißquelle. Außerdem soll man ja nicht nur basenhaltige Lebensmittel essen, sondern eine Balance aus säure- und basehaltigen Lebensmitteln mit einem höheren Anteil an basenhaltigen Lebensmitteln.
Wenn man sich sonst ausgewogen mit viel Gemüse und Grünzeug ernährt, dann ist das Brot eine gute Ergänzung.
Alles Liebe
Hallo Iris,
dann bin ich mal auf dein Rezept gespannt! Ich hoffe, dass es mit dem Kichererbsenmehl klappt.
Liebe Grüße
Julia
Hallo Julia,
ui, das klingt aber lecker und sieht toll aus! Ich mag nur keinen Kümmel, aber den kann ich ja sicherlich einfach weglassen. Würde dafür lieber Nüsse drin verstecken 🙂
Liebe Grüße
sue
Hi Sue,
der Kümmel ist nur als Gewürz drin (den findet man auch in vielen Brotgewürzen), von daher kannst du ihn einfach weglassen.
Nüsse hast du doch schon drin: Kokosraspel. 😉
Aber du könntest bestimmt ausprobieren, ob man einen Teil des Kichererbsenmehls mit z.B. gemahlenen Mandeln ersetzen könnte.
Liebe Grüße
Hi Julia, sieht super aus, muss ich unbedingt nachmachen. Aber sag mal – gibts ne Alternative für den Sprudel? Viele Grüße, Katrin
Hallo Katrin,
du kannst es natürlich auch mal nur mit Wasser probieren. Aber der Blub im Sprudel sorgt für Lockerheit im Teig, von daher weiß ich nicht, wie das Resultat wird. Vielleicht sollte man dann zusätzlich Backpulver verwenden, was ja so nicht im Rezept ist.
Viele Grüße
Julia
Hallo Julia
Jetzt weiss ich, was ich am Wochenende backe…aber kann man einfach Kichererbsen aus der Tüte nehmen und sie dann in einem ganz normalen Mixer mixen? Sind sie dafür nicht zu hart? Viele Grüsse, Sarah
Hallo Sarah,
ja, genau. Du nimmst einfach getrocknete Kichererbsen aus der Packung, was in der Regel viel günstiger ist. Zu hart sind sie dafür nicht.
Die Küchenmaschine/Mixer muss schon gut arbeiten beim Mahlen, daher am besten nicht alles auf einmal, sondern in 2 oder 3 Portionen mahlen.
Viele Grüße
Julia
Hallo Julia, das Brotrezept hat mir gefallen. Kichererbsen haben ja schon einen sehr "eigenen" Geschmack und ich hab mich da bisher nicht so wirklich rangetraut. Nun bin ich sehr gespannt, wie es mir schmecken wird. Ist gerade im Ofen und ich werde morgen berichten.
Liebe Grüße
Gebacken, probiert und für lecker erklärt !!!
Ich hatte allerdings kein Sojamehl mehr und hab es gegen Vollkorndinkelmehl ausgetauscht, das ging auch. Das Mahlen der Kichererbsen machte einen Höllenkrach, hat aber einwandfrei funktioniert. das Brot ist außer wunderbar knusprig und innen saftig-fest. Ich werde nun einen Teil einfrieren und hoffe, dass es dann auch noch so gut schmeckt.
Super, dass es geklappt hat!
Das Brot schmeckt wirklich unheimlich lecker. Habe es selber schon lange nicht mehr gebacken – das sollte ich mal ändern. 😉
Liebe Grüße
Julia
Danke, für das Rezept. Ich habe auch einen Brotbackautomaten. Auf was muss ich das Gerät für dieses Brot einstellen? Vollkornbrot? Liebe Grüße von Rikki
Hallo Rikki,
beim Brotbackautomat solltest du ein Programm wählen, bei dem keine Zeit für das Aufgehen des Teigs vorgesehen ist, da in diesem Rezept ja keine Hefe verwendet wird. Bei mir gibt es dafür das Programm "Kuchen backen". Ich habe das aber selbst noch nicht ausprobiert.
Viele Grüße
Julia
Vielen Dank für dieses tolle und super leckere Rezept.
Ich habe es heute bereits zum 2.Mal gebacken und werde es wohl auch ncoh öfter zubereiten!
Das Brot ist super als Snack und leicht verdaulich.Für moch also TOP !!
Das freut mich! Lass es dir weiterhin schwer. 🙂
hallo, kann ich anstelle des sojamehls auch was anderes nehmen? wofür nimmst du es, als ei-ersatz? ich habe nur dieses weisse pulver "no-egg", kann ich das dafür nehmen? aber 225ml davon???????
Es fungiert nicht zwingend als Ei-Ersatz. Es bringt so wie die Kichererbsen einfach noch eine Extraportion Protein ins Brot. Es sind ja auch noch gemahlene Leinsamen drin, welche auch die bindende Eigenschaft haben. Eine Leserin hat mir auch berichtet, dass sie einfach Dinkelmehl statt Sojamehl verwendet hat und was Brot trotzdem gelungen ist.
mit dinkelmehl ist es dann aber nicht mehr low carb, oder? kann ich stattdessen vielleicht auch gemahlene sonnenblumenkerne oder mehr kichererbsenmehl oder vielleicht gemahlene mandeln hinzu tun, dann in gleicher menge? ich bekomm bei mir nämlich nirgends sojamehl. müsste es dann bestellen und die nächste bestellung dauert noch etwas…. 🙁
Gemahlene Nüsse wären bestimmt auch eine Alternative. So richtig Low Carb ist das Brot aber eh nicht, da Kichererbsen schon auch recht KH-reich sind.
Probier's einfach aus!